Wir, die Liberalen Soldaten und Veteranen (LiSoV), erkennen, dass die Bundeswehr als auch die Partner des Bundesfreiwilligendienstes zur Bewältigung ihrer stark wachsenden Aufgaben ein stärkeres Engagement junger Mitbürger benötigen. Denn wo die Sicherheit jedes einzelnen Menschen wächst und demokratische Rechte und Freiheiten gewährleistet sind, wächst auch die Stabilität von Gesellschaft und Staat. Nach dem Schulabschluss interessieren sich viele Jugendliche für die weitere Erprobung ihrer Begabungsfelder innerhalb wie außerhalb Deutschlands. Allerdings ist die Einbindung in gemeinwohlorientierte Angebote insgesamt rückläufig und führt zu personellen Engpässen in vielen Bereichen des Katastrophenschutzes, des Rettungs- und Pflegewesens sowie der inneren wie äußeren Sicherheitsvorsorge.
An der Aussetzung der Wehrpflicht halten wir dennoch aus gutem Grund fest und werben stattdessen für ein neues, kooperatives Dienstverständnis, welches sich nicht an geschlechterspezifischen Einschränkungen orientiert. Wir schlagen den Entscheidungsträgern auf Bundes- und Landesebene daher vor, neue Wege für eine bessere Information und Ansprache junger Mitbürger zu beschreiten, um so der eklatanten Unterbesetzung bei den gemeinwohlorientierten Aufgaben entgegenzuwirken.
Konkret setzen wir uns für eine verbindliche Orientierungswoche für Schulabgänger ein. Im Zeitraum einer Woche wird darin bei allen jungen Menschen am Ende der Schulzeit ihr individuelles Fähigkeitsprofil ermittelt. Zudem erhalten sie Gelegenheit, sich interessenbezogen über die vorhandenen Dienstangebote in unserem Staat zu informieren.
Wir unterstützen die Wahlfreiheit junger Menschen. Wir wollen es allein dem freien Willen der Schulabgänger überlassen, ob sie sich anschließend drei, sechs, neun oder mehr Monate freiwillig in den Dienst eines Kooperationspartners dieser Orientierungswoche stellen möchten oder auch nicht. Da junge Menschen mobil in der Wahl ihres Lebensmittelpunktes sind und einen Dienst in einem anderen Bundesland vielleicht sogar vorziehen, empfehlen wir, die Zuständigkeit für Organisation und Durchführung dieser bundesweiten und verbindlichen Orientierungswoche beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) anzusiedeln.
