Wir, die liberalen Soldaten und Veteranen, halten das Konzept der “Jugendoffiziere” für nicht mehr zeitgemäß. Das Interesse an Sicherheitspolitik und Fragen über den aktiven Einsatz von Streitkräften geraten verstärkt in den gesellschaftlichen Fokus. Unser internationales und sicherheitspolitisches Umfeld wird multipolarer, instabiler und ist zunehmend geprägt von existenziellen Bedrohungen und Krisen. Nicht nur Schulen und Universitäten, sondern auch Redaktionen, Vereine, Verbände und politische Akteure suchen den Austausch mit der Bundeswehr.
Die Jugendoffiziere wurden 1958 eingeführt, um jungen Menschen die Wehrpflicht zu erklären. Mittlerweile richtet sich ihr Angebot an alle Bürgerinnen und Bürger. Daher wollen wir die Jugendoffiziere zu Bürgeroffizieren weiter entwickeln. Die zukünftigen Bürgeroffiziere sehen wir als Botschafter moderner Streitkräfte – ein stärkeres Engagement in den sozialen Medien mit regelmäßigen internen Weiterbildungen sehen wir daher als selbstverständlich an. Der Bürgeroffizier als Staatsbürger in Uniform weiß, komplexe Herausforderungen einzuordnen und auch schwierigen Fragen mit Sachwissen und Erfahrung zu begegnen. Neben dem bisherigen Kernauftrag, den schulischen Politikunterricht durch Vorträge Seminare und Planspiele zu bereichern, sehen wir folgende wesentliche Aufgaben:
- Sicherheitspolitische Bildung für alle interessierte Bürger mit zeitgemäßen Formen der Erwachsenenbildung
- Vorträge und Podiumsdiskussionen an Universitäten und Bildungseinrichtungen, aber auch vor Vereinen und zivilgesellschaftlichen Organisationen
- (Weiter-)Entwicklung von Planspielen und Politiksimulationen
- Agieren als in sozialen Medien um Desinformation zu begegnen
- Eine fundierte sicherheitspolitische (Aus-)Bildung, methodisch-didaktisches Geschick, Empathie, Erfahrungen in der Truppe, idealerweise in einem Auslandseinsatz sowie souveränes Auftreten sind hierfür wesentliche Qualifikationen.
- Auch besonders qualifizierte Soldatinnen und Soldaten der Dienstgradgruppe Unteroffiziere mit Portepee sollten die Bürgeroffiziere unterstützen.